Aspect, time, and associative relations in Australian languages
DOI:
https://doi.org/10.7146/tfs.v1i1.42Resumé
Dieser Beitrag wendet sich gegen die starke Version der lokalistischen Hypothese, nach der temporale Kategorien in der Grammatik immer ihren Ursprung in räumlichen Kategorien haben und die Verbindungen zwischen ihnen metaphorischen Charakters sind. Es wird gezeigt, dass in einigen Aboriginalsprachen die komitativen Marker – denen räumliche Bedeutungen in der Kernsemantik fehlen und die im Allgemeinen keine historischen Verbindungen mit räumlichen Morphemen aufweisen – in die verbale Domäne eingedrungen sind, wo sie Tempus- und Aspektkategorien markieren. Es besteht Grund anzunehmen, dass sie auch als diachronische Quelle der Verbalmarkierungen temporaler Kategorien gedient haben. Es wird eine nicht-metaphorische Motivation für diese Bedeutungserweiterung und Grammatikalisierung vorgeschlagen, und zwar über eine komplexe Satzkonstruktion, in der zwei Teilsätze durch eine komitative oder assoziative Relation verbunden sind. Formal ist hier ein Prozess der syntagmatischen Generalisierung beteiligt; semantisch gesehen liegt Abstraktion vor, nicht Metapher.Downloads
Publiceret
2003-05-01
Citation/Eksport
McGregor, W. (2003). Aspect, time, and associative relations in Australian languages. Tidsskrift for Sprogforskning, 1(1), 151–175. https://doi.org/10.7146/tfs.v1i1.42
Nummer
Sektion
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