Paa Jorden Salighed er Brøde

– Om B.S. Ingemanns »Varners pöetiske Vandringer. Et romantisk Digt«

Abstract

Thema dieses Aufsatzes ist Bernhard Severin Ingemanns Versroman »Varners pöetiske Vandringer. Et romantisk Digt« (Varners poetische Wanderungen. Ein romantisches Gedicht) aus der Gedichtsammlung Procne (1813). Hier wird die Auffassung vertreten, dass einige der Jugendwerke Ingemanns aus den Jahren 1810-20 so wesentliche Beiträge zur dänischen literarischen Romantik sind, dass sie nicht in Vergessenheit hätten geraten dürfen, so wie es heute der Fall ist. Im einleitenden Abschnitt werden deshalb die möglichen Ursachen dafür, dass ein großer Teil des Gesamtwerkes eines sonst durch die Zeiten äußerst beliebten Dichters dermaßen in Vergessenheit geraten kann, diskutiert. Den Abschluss bildet ein gründlicher Vergleich zwischen der Erstausgabe von »Varners poetische Wanderungen« und der stark überarbeiteten Fassung, die 1845 in die Samlede Skrifter (Gesammelte Schriften 1845-65) aufgenommen wurde. Den Hauptteil bildet jedoch eine Analyse des Textes von dem wandernden Harfenspieler Varner und seiner Begegnung mit der Liebe in der Gestalt von Maria, die er heiratet und mit der er zuletzt zusammen stirbt. Durch die Analyse, die unterwegs eine lange Reihe von Ingemanns literarischen Vorlagen identifiziert, wird nachgewiesen, wie der Text eine radikale Auseinandersetzung mit der gleichzeitig existierenden romantischen Ganzheitsphilosophie, die eine zusammenhängende Einheit zwischen Körper und Geist und Himmel und Erde zu zeigen suchte, darstellt. Die Analyse zeigt somit, wie Ingemanns Text, der auf einer ausgesprochenen Sehnsucht nach dem Tode aufbaut, eine vollständige Entfremdung von der Welt beschreibt, die in der literarischen Landschaft 1810-20 ganz eigenartig ist.