Køkkenmøddingen ved Mejlgård
DOI:
https://doi.org/10.7146/kuml.v10i10.103105Nøgleord:
Muschelhaufen, køkkenmødding, Mejlgård, ertebølleResumé
Der Muschelhaufen bei Mejlgård
Im August 1959 hatte man wieder eine Gelegenheit dazu, in diesem berühmten Muschelhaufen zu graben. Hier hatten J. J. A. Worsaae, F. Sehested, A. P. Madsen u. a. im vorigen Jahrhundert durch ihre Untersuchungen die ersten Fragen des Problems der· Muschelhaufen gelöst (1, 2, 8, 9).
Im Altertum lag dieser Muschelhaufen an der Nordwestküste einer Halbinsel, die vom offenen Meere durch drei kleinere Inseln abgesperrt war (3). Später traf hier eine Landhebung ein. Der Umfang des Haufens ist etwa 125 x 30 m, die Richtung nordsüdlich (Abb. 1). Ein schmaler Querschnitt wurde in der Mitte des Haufens angelegt und durch Untersuchungen an dessen beiden Seiten ergänzt (Abb. 2). Er hatte hier eine Breite von 28 m und eine grösste Höbe von 1 m.
Die Muscheln bildeten eine sehr kompakte und homogene Schicht (Abb. 3). Viele kleinere Haufen bzw. Gruben bestimmten den Gesamtaufbau, der ohne horizontale Schichtlinien grösserer Ausbreitung war. Im zentralen Teil waren die Muscheln sehr gut erhalten und die Schichten sehr "rein". Anders verhielt es sich in den niedrigen Aussenzonen und an der Oberfläche des Haufens, wo eine dunkle Verfäsrbung und teilweise Zersetzung wahrscheinlich eine unregelmässige bzw. langsame Ablagerung widerspiegeln, während die Hauptmasse des Haufens wohl schneller und konzentrierter entstanden ist. Die Funde waren hauptsächlich an die erwähnten dunklen, halb zersetzten Schichten oder jedenfalls an die oberflächlichen Zonen geknüpft.
An der Westseite des Haufens war fundleerer Vorstrand, an der Ostseite dagegen eine sandige Kulturschicht.
Die Funde umfassen .etwa 200 Scherben, 20 Beile und 40 andere Geräte aus Feuerstein und Knochen.
Die Keramik ist teils vom groben Ertebølletyp (u. a. Lampenfragmente), teils aber auch von einem besseren, dünnwandigeren Typ (u. a. eine frühneolithische Scherbe mit zwei waagerechten Furchenstichlinien unter dem Rand)-Die Ertebøllescherben kamen fast ausschliesslich in den tieferen Schichten des Haufens vor, die anderen in den oberflächlichen Schichten und in der sandigen Kulturschicht an der Ostseite.
An derselben Ostseite wurden 1 dünnackiges, geschliffenes Beil (Fragment), 1 unsymmetrisches Kernheil und 5 Scheibenbeile gefunden, wührend 12 Scheibenbeile von dem eigentlichen Haufen herrühren, die meisten oberflächlich gelagert. Unter den Scheibenbeilen gibt es 3 randbehauene, 8 flächenbehauene, 1 unsymmetrisches, 1 atypisches, 1 unfertiges und 3 Miniaturbeile. Die weiteren Funde umfassen 8 Klingenschaber, 5 Klingenmesser, 5 Klingenbohrer, 9 querschneidige Pfeilspitzen und etwa 120 Klingen. Ausserdem wurden 2 Scheibenschaber, 2 Scheibenbohrer und einige Spanschaber gefunden. Die Knochengeräte waren recht selten: 2 Pfriemen und 2 Fragmente. Aus Austernschale war eine kleine Perle verfertigt.
Die etwa 500 Fragmente von Knochen zeigen auf eine offenbar völlige Dominanz der Jagd hin. Sichere Spuren von Haustieren konnten nicht festgestellt werden (4). Die Jagd konzentrierte sich auf Rothirsch, Reb und Wildschwein und vielleicht auch auf Seehund und Schwan.
Weitergehende Schlüsse erlauben die Funde kaum. Therkel Mathiassen und Johannes Brøndsted haben früher mit Vorbehalt diesen Haufen an die Dyrholmen II-Phase geknüpft (6,7), was für Teile des Haufens sehr wohl stimmen mag. Man kann aber nicht davon absehen, dass die Oberschicht und die sandige Kulturschicht hinter dem Haufen -an dessen Ostseite -eher Züge der Dyrholmen III-Phase aufweisen. Es ist dies eine späte Ertebøllekultur, die -jedenfalls hier -noch in einem Jägermilieu lebt, die aber einige Züge der frühneolithischen Kultur widerspiegelt -einen Teil der Keramik, eine späte Beilkombination, Scheibenschaber und Scheibenbohrer.
H. Hellmuth Andersen.
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