Menneskeofringer i oldtiden

Forfattere

  • Elise Thorvildsen

DOI:

https://doi.org/10.7146/kuml.v2i2.24896

Nøgleord:

Ofre

Resumé

Menschenopfer im Altertum - Leichen der Eisenzeil aus dem Borremoor in Himmerland

Drei Moorleichen wurden in den Jahren 1946, 1947 und 1948 im Borremoor in Himmerland gefunden (Fig. 3). Alle drei sind vom Nationalmuseum ausgegraben worden. 1914 wurde eine Leiche im gleichen Moor gefunden, aber sie zerfiel. Die Pollenanalyse legt die Versenkung der drei Leichen zeitlich an den Anfang der römiscben Eisenzeit. Die Leiche, die 1947 entdeckt wurde, war die eines Mannes (Fig. 4 und 5). Um den Hals trug er eine Lederschnur mit einer Bernsteinperle und eine dünne Bronzescheibe, im übrigen war er unbekleidet. Der Unterkörper lag unter einer Decke 140-160 X 107-123 cm, einem Schal mit Fransenkante an den Schmalseiten und einem Stoffetzen 186 cm x 50-65 cm. Alle Teile waren aus Wollstoff. Zwischen diesen lagen Scherben eines 8,8 cm hohen Tongefässes (Fig. 6) aus der späteren keltischen oder älteren römischen Eisenzeit. Das rechte Bein des Toten war vor der Versenkung 10 cm unter dem Knie gebrochen. Die Leiche lag in einer alten Ausgrabung 2 m unter der Mooroberfläche. Die Torferde um die Leiche herum war mit Reisig geschichtet, über und neben der Leiche lagen Zweige. Bei dem Oberkörper der Leiche fand man zwei Knochen eines Säuglings und zwar die obere Hälfte eines Oberarms und den oberen Teil einer Speiche.

Die Leiche, die 1948 aufgedeckt wurde, war die einer Frau. Sie lag ca. 2 m unter der Mooroberfläche in einer alten Ausgrabung. Der Rücken lag nach oben (Fig. 7). Das Gesicht wurde vor der Versenkung zerschmettert (Fig. 1). Um die Tote war eine Decke gehüllt, die offenbar als Schurz gedient hatte.

Moorleichen sind eine nur scheinbar einheitliche archäologische Fundgruppe. Die Einheitlichkeit beruht auf der guten Konservierung der Leichen dank des Humussäuregehaltes der nordwesteuropäischen Sphagnumtorfe.

Zwei Gruppen sind zu unterscheiden: 1) Leichen von Verunglückten und überfallenen; 2) Leichen, die einen oder mehrere der folgenden Hinweise liefern dafür, dass diese Gruppe rituellen Charakters ist:

Der Tote ist unbekleidet, hat jedoch meistens Bekleidungsstücke bei sich; kann einem Gewaltakt subsidiärer Partierung zum Opfer gefallen sein; kann ein Gefäss bei sich haben; kann zusammen mit Feldsteinen, Zweigen oder zugeschnittenen Stöcken angebracht worden sein; mehrere Leichen können sich im gleichen Moor befinden.

Nur bei dieser rituell geprägten Gruppe, zu der die Leichenfunde des Borremoors gehören, können die üblichen Deutungen von Hinrichtung und Opfer benutzt werden.

Die auf Tacitus' Bericht in der Germania Kap. 12 zurückführende Deutung der Moorleichen als Hingerichteter kann nicht zurückgewiesen, aber auch nicht bewiesen werden. Seine Beschreibung von der Art der Verbrechen als Defaitismus, Desertation und männlicher Homosexualität kann man nicht gutheissen, da ein grosser Teil der Moorleichen von Frauen waren. Auch Müllenhoffs Theorie (der sich Pappenheim, Much und Jahnkuhn anschliessen) von einer speziellen Frauenstrafe findet durch die Moorleichen keine Stütze, da die Frauen nicht in der Überzahl sind.

Die Theorie, dass es sich um Opfer handelt, muss auf Grund der zahlreichen gemeinsamen Züge der rituell geprägten Gruppe als bewiesen angesehen werden.

Die Moorleichen geben, auf Grund der bisherigen Untersuchungen, ein unkorrektes Bild mit Hinblick auf ihre geographische Verteilung wie die Datierung. Das umfassende Material der Skelettfunde aus den kalkhaltigen Mooren muss bei der Untersuchung auch hinzugezogen werden, um das Bild zutreffender zeichnen zu können.

Elise Thorvildsen

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Publiceret

1952-11-29

Citation/Eksport

Thorvildsen, E. (1952). Menneskeofringer i oldtiden. Kuml, 2(2), 32–48. https://doi.org/10.7146/kuml.v2i2.24896

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