Et dødehus fra Enderupskov

Forfattere

  • Hans Neumann

DOI:

https://doi.org/10.7146/kuml.v20i20.105423

Nøgleord:

Totenhaus, dødehus, kulthus, Enderupskov

Resumé

Ein Totenhaus von Enderupskov

Bei dieser Ausgrabung in Enderupskov im westlichen Nordschleswig, etwa 12 Km südöstlich von Ribe, drehte es sich von Anfang an und zwei verschiedene Objekte, eine Brandschicht mit Terra Sigillata Scherben und etwa 5 Meter daneben ein Steinhaufen inmitten eines Grabhügels. Das gegenseitige Verhältnis zwischen diesen beiden wurde durch die Ausgrabung nicht einwandfrei geklärt.

Nordöstlich des Steinhaufens lag die Brandschicht, annähernd rund aber mit unregelmässigen und diffusen Grenzen, ca. 5,5-6 Meter gross. Der kompakte Teil dieser Schicht reichte bis unter die Steine, die Schicht war aber fast in der ganzen Ausgrabungsflache durch eine bräunlichdunkle Farbe als alte Oberfläche zur Zeit des Brandes deutlich kennbar (Fig. 1).

Die Schicht war 1-2 cm dick mit unebener Oberfläche von ungleichmässiger Konsistenz, stellenweise durch grünlich schimmernden Metalresten zu einer dünnen Platte verkittet (Fig. 2). Inhalt: Scherben, darunter Terra Sigillata, die sich auch ausserhalb der Brandschicht aber auf derselben Oberfläche fanden, Bronzereste, zerschmolzenes Glas (3 runde Spielsteine), wenig Leichenbrand und auch ungebranntes Gebein an wenigen Stellen.

Diese Gegenstände lagen zerstreut ohne dass die Stelle eines Grabes zu erkennen war. Auch unter der Brandschicht war kein Grab, welches ungestörte Pflugspuren bewiesen.

Zum Steinhaufen gehörte ein aus Grassoden gebauter Grabhügel von 12 Meter Durchmesser. Bemerkenswert war, dass die Soden in wagerechten Schichten lagen, was bei bronzezeitlichen Hügeln nicht der Fall ist. Offensichtlich beabsichtigte man diesen Hügel oben flach zu gestalten (1).

Der Steinhaufen war durch Grabungen nach Steinen so beschädigt, dass nicht mit Sicherheit zu entscheiden war, ob ein Grab darin vorhanden gewesen ist. Von grösserem Ausmasse, wie z. B. ein Körpergrab, oder recht tief kann das Grab nicht gewesen sein, und es darf überhaupt als unwahrscheinlich bezeichnet werden.

Als die Steine entfernt wurden, zeigten sich die ersten Standspuren der Pfosten. In und um der Brandschicht herum gab es insgesamt 26 Pfosten, von denen die 12 grössten ein regelmässiges äusseres Kvadrat bildeten (Fig. 3). Die Seiten dieses Kvadrats, 7-7,25 Meter lang, bogen alle ein wenig nach aussen. Die 14 kleineren standen alle innerhalb des »Hauses«, die meisten reihenweise geordnet. Alle Pfostenlöcher sind von der Fläche der Brandschicht aus eingegraben und reichten bis zu 30 cm in den gewachsenen Boden hinab.

Für die Interpretation ist nun die Streuung der Funde wichtig. Terra Sigillata Scherben fanden sich sowohl in der Brandschicht als auch südlich davon, und die Scherben einer Henkeltasse z. B. lagen in dem Pfostenloch 22 und 10 Meter davon unter dem Südwestrande des Steinhaufens (Fig. 3, skår 33). Solche Streuung kommt nicht während des Brandes. Der abgebrannte Scheiterhaufen hat eine Zeitlang ungeschützt dagelegen, und erst danach wurde der Steinhaufen und der Grabhügel gebaut. Die schiefe Lage der beiden Objekte zu einander macht es unwahrscheinlich, dass beide zu Ehren desselben Toten bestimmt waren.

Die Funktion der Pfosten innerhalb des Kvadrates ist unsicher. Einige mögen einen Platform für die Leiche getragen haben, andere können zum Aufhängen von besonders wichtigen Gegenständen, wie es im Beowulflied erwähnt wird, bestimmt gewesen sein (2-3).

Von den wenigen Vergleichsfunden wird das Totenhaus von Farre (4-5), wo doch das Grab eine Urne war, erwähnt. Bei Hørløk (Fig. 6-7) wurde eine mit Steinen bedeckte Brandschicht freigelegt. Gefunden wurden zerstreuter Leichenbrand und Scherben der jüngeren Kaiserzeit, aber kein Grab und auch kein Totenhaus. Der Vergleichspunkt mit Enderupskov ist aber nicht das Totenhaus an sich, sondern der nur wenig zugedeckte Scheiterhaufen ohne Grab. Das Totenhaus war vielleicht nicht für alle, und Hørløk kann eine einfachere Form desselben Grabritus wie Enderupskov sein (6).

Die Bestimmung der Terra Sigillata Schüssel (Fig. 7-8) bot unerwartete Schwierigkeiten. Schon im Jahre 1955 habe ich Herrn Dr. Schönberger, Saalburgmuseum um seinen Rat gebeten, die Publikation wurde aber damals verhindert. Dr. Schönberger hat eine Reihe Eksperten in In- und Ausland herangezogen, aber ohne Resultat. Ich bin Herrn Dr. Schönberger für diese Bemühungen, für die nachstehende Beschreibung und für die genaue Zeichnung des Ornaments zu grossem Dank verpflichtet.

Es handelt sich um eine schwarzbraun verbrannte Terra Sigillata Bilderschüssel (Dragd. 37). Stark zerscherbt. Randhöhe nur noch ungefähr festzustellen. Ornamente:

1) Eierstab (bis auf eine kleine Partie völlig beim Abdrehen des Randteils auf der Drehscheibe überglättet) nur noch äusserer Bogen zu erkennen, im Inneren unklar, 2) exakter grosser Doppelkreis, 3) nicht so exakter kleiner Doppelkreis, 4) doppelter Halbbogen, 5) grösseres siebenlappiges Blatt, 6) kleines gefiedertes dreilappiges Blatt, 7) rechtsläufige Spirale, 8) Rosette, 9) Astragalstab, 10) Schnurstab.

Mit diesen Mitteln ist ein 10,5 cm breites Band mit einem eindrucksvollen Ornament ausgefüllt. Es dürfte sich um eine Lezouxarbeit aus dem 2. Jahrh., wahrscheinlich dessen 2. Hälfte handeln (8-9).

Die Henkeltasse gehört der jüngeren Kaiserzeit, Per. II, und kann also nicht alter als 250 n. Chr. sein. Sie hat eine nahe Parallelle im Gefäss 2 im Grabe von Højvang, und dieser Fund dürfte in die Zeit um oder wahrscheinlicher nach 300 gehören (10-11).

Die Funde von Enderupskov und Højvang gehören einer Oberklasse, die sich schon in der älteren Kaiserzeit bemerkbar macht, in der jüngeren aber mit grösserem Wohlstand und auf verschiedener Weise auch durch Grabformen klar hervortritt.

Hans Neumann

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Publiceret

1970-04-24

Citation/Eksport

Neumann, H. (1970). Et dødehus fra Enderupskov. Kuml, 20(20), 157–170. https://doi.org/10.7146/kuml.v20i20.105423

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