Hesselbjerg. En gravplads fra vikingetid

Forfattere

  • Hellmuth & Ole Andersen & Klindt-Jensen

DOI:

https://doi.org/10.7146/kuml.v20i20.105414

Nøgleord:

Hesselbjerg, wikingzeit, vikingetid, gräberfeld, gravplads, greiftier, gribedyr, alter wikingerzeit, ældre vikingetid, 9 jahrhundert, 9 århundrede, borrestil

Resumé

Hesselbjerg. Ein wikingerzeitliches Gräberfeld

Das Gräberfeld von Hesselbjerg mit Körpergräbern aus der Wikingerzeit wurde in den letzten Jahren untersucht, und die Ausgrabungen sind noch nicht abgeschlossen (2).

Hesselbjerg ist eine lange, schmale, niedrige Anhöhe in der Nähe von dem Dorf Boulstrup zwischen der Kleinstadt Odder und der Küste im östlichen Jüdand. Die Gräber sind am Nordende der Anhöhe zu finden und zwar am Osthang. 32 Gräber sind untersucht, Abb. 1. Die Skelette sind teilweise erhalten, Abb. 2-3. Bodenverfärbungen von Holzärgen treten ab und zu hervor, und an einzelnen Gräbern ist ein Pfostenloch an der Grabkante beobachtet. Gräber mit schweren Feldsteinen sind selten, Abb. 4. Was Beigaben betrifft waren 10 Gräber ganz leer, während in 8 Fällen nur ein eisernes Messer beigegeben wurde. In den übrigen wurden u. a. eiserne Messer und Schnallen, Tongefässe, ein Feuerstahl, ein Spinnwirtel, Perlen, eine Nadel sowie Schnallen, Spangen und eine Scheibe aus Bronze gefunden.

Vier Funde aus Bronze sind hervorzuheben:

Eine Scheibe mit durchbrochener Ornamentik, 1379 KQ, Abb. 5, hat als Motiv ein Greiftier, dessen Kopf mit zwei Ausläufern versehen wurde. Arme und Beine reichen bis zum Rande oder greifen umeinander. Das Stück ist als der Griff eines Schüssels aufzufassen. Verwandte Arbeiten sind aus nordischen Funden bekannt, einige ganz entsprechend, andere in völlig klarer Ausgestaltung (3). Das Motiv ist besonders in der Kunst der älteren Wikingerzeit beliebt, ist aber noch im 10. Jahrhundert anzutreffen. Man hat das Greiftier als einen fremden Einfluss aufgefasst. Dabei ist aber die Möglichkeit einer nordischen Herkunft nicht auszuschliessen. Als Vorbild des stilisierten Greiftieres könnte man die umeinander greifenden, naturalistischen Figuren wie die der Oseberger Holzschnitzereien gelten lassen und umgekehrt die Greiftiere nordischer Art bei kontinentalen Arbeiten als nordischen Einfluss auffassen (4).

Eine vergoldete Kleeblattspange, 1379 JZ, Abb. 6, wiederholt dreimal ein eigenartiges Greiftier im charakteristischen Borrestil mit sonderbar verdrehtem Körper und dem Kopf en face mit steifen, runden Ohren. Der Körper hat einen schweren Ober- und Unterleib, verbunden durch eine schmale Taille.

Eine zweite Kleeblattspange, 1379 IY, Abb. 7, wiederholt dreimal stilisierte Pflanzen-ornamentik. Der Stengel geht von der Mitte mit Bogenmuster aus, wird durch eine Doppelwulst gebrochen und entfaltet sich in steife, birnenförmige Blätter. Das Stück hat eine Parallele aus Schonen (6). Beide stammen vielleicht aus einer Werkstatt oder sind durch Abguss nachgeahmt. Das Motiv greift auf karolingische Kunst zurück, ist aber bizarr verzerrt.

Eine vergoldete Scheibenspange, 1379 HT, Abb. 8, ist eine Seltenheit mit feiner Komposition, dreimal wiederholt und zusammengeflochten. Eine verwandte Arbeit stammt aus Ketting auf Alsen (7). Eine filigranartige Wulst macht eine Einfassung aus. Das Hauptmotiv scheint ein Tierkopf mit offenem Rachen und zurückgebogenem Nackenschopf zu sein. Der Hals ist lang, der Körper schlank, eine kleine Halbkugel ersetzt den Vorderschenkel. Beine sind nicht zu erkennen, was bei den vergleichbaren Jellingtieren zu erwarten ist. Der Mammenrückenbügel und der Gokstadortband zeigen dieselbe Technik und sind als Vergleiche heranzuziehen (8). Jedenfalls zeigt unser Stück die Spannweite der fortgeschrittenen Wikingerkunst und die Experimente, um neue Ausdrucksformen zu gestalten.

Diese vier Neufunde sind chronologisch ins Jahrhundert um 900 zu versetzen, wobei es unmöglich ist, ganz genaue Datierungen anzugeben.

H. Hellmuth Andersen og Ole Klindt-Jensen

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Publiceret

1970-04-24

Citation/Eksport

Andersen & Klindt-Jensen, H. & O. (1970). Hesselbjerg. En gravplads fra vikingetid. Kuml, 20(20), 31–42. https://doi.org/10.7146/kuml.v20i20.105414

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