Senneolitiske gravanlæg i Tønning skov

Forfattere

  • H. & Poul Hellmuth Andersen & Kjærum

DOI:

https://doi.org/10.7146/kuml.v17i17.104746

Nøgleord:

Spätneolitisch, gräber, grab, tønning, senneolitisk, grave, grav

Resumé

Spätneolithische Gräber in Tønning skov.

Die oben beschriebenen Steinpackungen, die als Grabanlagen aus dem Spätneolithikum bzw. der vorrömischen Eisenzeit aufgefaßt werden, wurden 1965-67 untersucht. Sie wurden in Tønning Skov gefunden auf einem hoch gelegenen Platz bei der Gudenå südlich von Mossø in Mitteljütland.

Die Hauptbestandteile des Fundes setzen sich zusammen aus einer großen, viereckigen und einer kleineren, runden Steinpackung, beide Spätneolithisch und überlagert von einer vorrömischen Steinpackung, vgl. Abb. I. Die viereckige Steinpackung - die primäre Hauptanlage - bestand aus einer Steinschicht auf der natürlichen Oberfläche im südostlichen Teil einer niedrigen, natürlichen Terasse, vgl. Abb. 2. Trotz moderner Beschädigung im süd­ und östlichen Teil lassen sich die Dimensionen auf 15 X 15 m festlegen. Die sekundären Ergänzungen lassen den Schluß zu, daß die Steinpackung ursprünglich unbedeckt gewesen ist. Sie war von Randsteinen umgeben, die an den Ecken besonders groß waren, vgl. Abb. 3. Der Untergrund unter der Steinpackung war unberührt. In der Mitte konnte eine Steinsetzung CT ausgeschieden werden, die in der großen Steinpackung eingekapselt war, vgl. Abb. 4-5. Man faßt sie als Grab auf, das jedoch leer war, so daß die Datierung der Steinpackung auf den eingelagerten, neolithischen Kleinfunden von Flint und Tongefäßscherben ruht, von denen die datierbaren aus Spätneolithischer Zeit stammen. Eine Besonderheit des vermuteten Grabes besteht in seinem kaum bedeckten Lager zwischen den übrigen Steinen der Steinpackung. Eine Parallele findet man in der runden Steinpackung, die Altertümer enthielt, die wohl als Grabgut angesehen werden können. Diese Steinpackung, deren Diameter 5 m betrug, war auch auf der ursprünglichen Oberfläche angelegt worden und von Randsteinen umgeben, vgl. Abb. 6. Die Randsteine der älteren Steinpackung bildeten in umgestürztem Zustand eine ostwest-orientierte Mittelachse durch die Bodenschicht des Steinzirkels, und man nimmt an, daß sie den Grabboden der neuen Anlage ausmachten, indem in Verbindung hiermit eine Flintsichel, ein Flintbeil, eine Flintpfeilspitze und zwei Scheibenschaber gefunden wurden, Funde, die wohl als Bestandteile eines Spätneolithischen Grabinventars aufgefaßt werden können. Die Fundverhältnisse in dieser sekundären Steinpackung unterstützen also sowohl die Datierung wie die Auslegung der primären. Die vorrömische Steinpackung bestand aus gleichmäßigen, kleineren Steinen und überlagerte die viereckige Packung in der südöstlichen Ecke, vgl. Abb. 7. In ihrer Mitte wurde ein Tongefäß mit verbrannten Knochen gefunden. Dieser vorrömische Einschlag wird durch einige Gruben mit Tongefäßscherben aus derselben Zeit ergänzt und einem unregelmäßigen Steinhaufen südöstlich der Hauptanlage, vgl. Abb. 8.

Die Altertümer umfassen die erwähnten Funde von der runden Steinpackung, vgl. Abb. 9-10. Man faßt sie als Grabinventar auf, da sie durch ihre Qualität und Lage eine Sonderstellung einnehmen verglichen mit den übrigen Flintfunden. Das Beil datiert den Fund in die Spätneolithische Zeit, obwohl die anderen Typen auch in der älteren Bronzezeit vorkommen könnten. Bei der viereckigen Steinpackung wurde ein Flintdolchfragment gefunden, und unter diesem zwei flächenbearbeitete Flintstücke, vgl. Abb. 11. In den beiden Spätneolithischen Steinpackungen wurden außerdem gefunden: Feuerschlagsteine, Klingen ­und Scheibenbohrer, Klingenmesser, Scheibenschaber, retuschierte Flintscheiben, ein etwas zufälliges Flintmaterial mit schlechter Klingentechnik, sowie trogförmige Mahlsteine und Schleifsteine, vgl. Abb. 12-16. Die Datierung dieser Flintfunde in die Spätneolithische Zeit ruht auf dem Vorkommen von reinen Spätneolithischen Typen, auf der mehrfach vorkommenden Technik der Flächenbearbeitung und auf der Tendenz, krustenbedeckte Partien auf den Geräten stehen zu lassen. Sie müssen entweder gleich alt wie oder etwas älter sein als die viereckige Steinpackung, deren Datierung einmal durch sie, zum anderen durch die Funde in der runden Steinpackung bestimmt ist. Die neolithische Keramik des Fundes bestand aus 100 Tongefäßscherben, gleichmäßig verteilt zwischen dünnwandingen und dickwandigen Scherben. Eine ornamentierte Tongefäßscherbe läßt eine Datierung in die Spätneolithische Zeit zu, deren Keramik sonst im Allgemeinen so gut wie nie ornamentiert ist, vgl. Abb. 17. Dieses Stück wurde unter der viereckigen Steinpackung gefunden. Eine einzige profilierte Scherbe und eine Reihe von Bodenscherben deuten außerdem an, daß das Material aus Spätneolithischer Zeit stammt. Ein Tongefäß, BC, das in die viereckige Steinpackung niedergesetzt worden war, könnte sowohl der vorrömischen Einsenzeit wie auch dem Spätneolithikum angehören, vgl. Abb. 18. Die eisenzeitliche Keramik umfaßt Teile größerer Tongefäße, vgl. Abb. 18. Das Tongefäß CX mit seinem Inhalt an verbrannten Knochen wurde in der sekundären Steinpackung gefunden, die Scherben BO in der Grube BM und die Scherben AH in der Grube AG. Sie lassen sich in die vorrömische Eisenzeit Periode I-II datieren. Eine Scherbenansammlung von dem Steinhaufen im südöstlichen Teil hat ausladende Ränder und ist facettiert, sie dürfte daher etwas jünger sein.

Spätneolithische Steinanlagen der beschriebenen Art scheinen eine Abart der vielen Gräberformen dieser Periode darzustellen. Veröffentlichtes Vergleichsmaterial gibt es nicht. Dagegen ist das Vorkommen von vorrömischen Brandgräbern in Steinanlagen eine bekanntere Erscheinung.

H. Hellmuth Andersen & Poul Kjærum

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Publiceret

1967-03-13

Citation/Eksport

Hellmuth Andersen & Kjærum, H. & P. (1967). Senneolitiske gravanlæg i Tønning skov. Kuml, 17(17), 37–60. https://doi.org/10.7146/kuml.v17i17.104746

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