Thorsbjerghovedtøjet

Forfattere

  • Søren Krogh

DOI:

https://doi.org/10.7146/kuml.v16i16.104618

Nøgleord:

Thorsbjerg, kopfgeschirr, hovedtøj, Moorfund, mosefund, pferd, hest, jung romisch, tidlig romersk, ældre romersk, jernalder, eisenzeit, kaiserzeit

Resumé

Das Thorsbjerg Kopfgeschirr

Geschichte

In den Jahren 1858-61 grub Conrad Engelhardt vom Kieler Museum den berühmten Moorfund von Thorsbjerg in Angeln, Kr. Schleswig, aus. Im Juni 1860 fand er hier das beinahe vollständige Kopfgeschirr eines Pferdes. Der in die jüngere römische Kaiserzeit datierte Fund wurde nach 21 erhaltenen Bruchstücken der Lederriemen rekonstruiert, und dadurch beging man den Fehler, das Geschirr mit einem Nasenriemen zu versehen, dessen unteres Ende mit einem »Maulbeschlag« verbunden war (Abb. 2). Sophus Müller und Richard Pittioni fertigten Rekonstruktionszeichnungen an nach Engelhardts Rekonstruktion, beide erhoben jedoch Einwendungen gegen die Lage des Maulbeschlages.

Lederzeug

Im April 1966 untersuchte ich das Kopfgeschirr von Thorsberg, besonders in Hinblick auf die merkwürdige Lage des Maulbeschlages. Nach einer genauen Untersuchung der heilen Bruchflächen des Lederzeugs konnte ich folgende Rekonstruktionszeichnung vornehmen (Abb. 5). Der Nasenriemen wird geteilt und so zum Nasenband, während der Maulbeschlag gehoben wird und als Stirnplatte oder Stirnschutz dient.

Die Stirnplatte

Die Stirnplattenfunde von Thorsbjerg bestehen sämtlich aus zwei gegliederten Platten, die auf der Rückseite mit Leder gepolstert gewesen sind, um das Pferd nicht wund werden zu lassen. Die kleinere Platte ist an das Stirnband befestigt gewesen, während das Nasenband von den beiden Ösen in der Mitte der großen Platte ausgegangen ist.

Der Stirnschutz tritt zum ersten Mal während der Shang Dynastie in China auf (ca. 1500-1027 v. Chr.); von dort übernahmen die Skythen ihn und kurze Zeit danach auch die Inder und Griechen. Die Griechen führten den Typ unter Alexander dem Großen ein, wobei jedoch ungewiß ist, ob sie ihn von Indien oder von Südrusland über die griechischen Kolonien am schwarzen Meer übernahmen.

Von den Griechen kam der Stirnschutz zu den Römern und von dort weiter nach Nordeuropa. Nach einer Blütezeit in der jüngeren römischen Kaiserzeit verschwand er in der Völkerwanderungszeit beinahe vollständig aus Westeuropa, wo er nur andeutungsweise nachgewiesen werden kann. In der Wikingerzeit ist ein spezieller, wahrscheinlich von Osten inspirierter Typ bekannt. Hier wird die Stirnplatte in ein Flechtwerk von silberbeschlagenen Riemen aufgelöst. Der Stirnschutz kommt noch recht häufig im späten Mittelalter vor, danach ist der Typ in Westeuropa nur noch schwer erkennbar, während er in Asien noch heutzutage angewandt wird.

Das Hakenkettengebiß

Das Gebiß des Thorsberg Fundes ist aufgerostet, trotzdem aber bin ich der Meinung, daß es ein Stangengebiß mit freier Zunge gewesen ist, und daß es zusammen mit einem Lederriemen unter dem Kinn des Pferdes ein Hakenkettengebiß gewesen ist.

Das Hakenkettengebiß, das von den Kelto-Romanen erfunden wurde, funktioniert folgendermaßen: ein Ruck am Zügel laßt die Parierstangen nach hinten schnellen, die Hakenkette preßt die Kiefern des Pferdes zusammen, während gleichzeitig das Stangengebiß die »freie Zunge« gegen den Gaumen preßt. In Nordeuropa wurden ausschließlich Hakenkettengebisse zusammen mit Trensenringen angewandt, die Wirkung auf das Pferd ist die gleiche.

Rekonstruktion

Auf der Rekonstruktionszeichnung des Thorsberg Fundes ist der Halsriemen unten mit einer Prunkquaste versehen, indem diese Sitte seit den Assyrern bestand. Die übrigen Einzelheiten der Rekonstruktion gehen aus dem bereits erwähnten hervor.

Søren Krogh

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Publiceret

1966-03-06

Citation/Eksport

Krogh, S. (1966). Thorsbjerghovedtøjet. Kuml, 16(16), 59–74. https://doi.org/10.7146/kuml.v16i16.104618

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