En jernaldertomt med kælder på Grønhedens mark

Forfattere

  • Palle & Per Friis & Lysdahl Jensen

DOI:

https://doi.org/10.7146/kuml.v16i16.104617

Nøgleord:

Eisenzeit, haus, jernalder, hus, Keller, kælder, Grønhedens Mark, erdkeller, jordkælder

Resumé

Eisenzeitliches Haus mit Keller auf Grønhedens Mark

Von Vendsyssels historiske Museum wurde in den Jahren 1963-65 in der Nähe des Hofes Liselund, Grønhedens mark bei Sæby ein Hausrest der älteren Eisenzeit untersucht. Ein bemerkenswert gut erhaltener Keller von erstaunlicher Größe gehörte zur Anlage.

Der Hausrest liegt nicht isoliert, sondern scheint sich einem größeren Komplex von Höfen anzugliedern, in einem Gebiet, daß auch an sich reich an Funden aus dieser Periode ist.

Das untersuchte Haus lag in WNW-OSO Richtung, wie es in diesem Zeitalter in Vendsyssel allgemein war. Die Länge betrug 21,0 m, die Breite 6,3 m, die Langseiten waren leicht gerundet. Das Haus hat drei Eingänge gehabt, zwei an der südlichen und einen an der nördlichen Langseite.

Die Wandpfosten waren in einen durchlaufenden Fundamentgraben von 50-60 cm Breite und 30-40 cm Tiefe eingesetzt worden. Darüber hinaus konnten die Pfostenlöcher weitere 20-30 cm tief in den Untergrund verfolgt werden. Der untere Durchmesser der Pfosten betrug 7-10 cm; sie sind paarweise mit ungefähr 15 cm Abstand voneinander eingegraben worden und zwar rechtwinkelig zur Längenrichtung der Wände. Der ungefähre Abstand zwischen den paarweisen Pfosten betrug 70 cm. An den Giebelseiten standen die Pfosten unregelmäßiger und waren deutlich dünner.

Im Innern des Hauses konnten zwei Reihen von jeweils sieben, das Dach !ragende Pfosten nachgewiesen werden. Die Pfostenlöcher waren ca. 80 cm tief, und der untere Durchmesser betrug ca. 20 cm. Außerdem wurden auch andere Pfostenlöcher gefunden, die von sekundär errichteten, das Dach tragenden Pfosten stammen könnten, indem scheinbar umfassende Reparaturen am Haus vorgenommen worden sind. Möglicherweise ist es auch zu irgend einem Zeitpunkt völlig umgebaut worden.

Im östlichen Teil des Hauses bestand der Fußboden aus Lehm, und dies war der Wohnteil. In der Mitte wurde eine rechteckige, ornamentierte Feuerstelle (Abb. 6) gefunden. Der westliche Teil des Hauses hatte einen Erdfußboden und hat als Stall gedient. Hier wurde in der Mittelachse des Hauses eine Reihe von fünf niedergegrabenen Tongefäßen gefunden, die als Hausopfer gedeutet werden. Gute Parallelen findet man in ähnlichen Hofanlagen in Thy und Himmerland.

Der Eingang zu dem teilweise steingefütterten Keller lag innerhalb des Hauses in seiner Mittelachse ungefähr 5,5 m vom Westgiebel entfernt. Dieser Kellergang war ungefähr 1,2 m breit und verlief die ersten drei Meter in gerader Richtung parallel zur Langseite, bevor er nach Norden abknickte und bis außerhalb der nordwestlichen Ecke des Hauses fortsetzte. Hier erweiterte sich der Gang zu einer 2,5 X 3 m großen Kammer. Sowohl Gang wie Kammer hatten beinahe senkrechte Seiten, und an der Nordwand konnten am Boden deutliche Spuren von runden Pfosten bemerkt werden. Zwischen Wand und Pfosten lag eine dünne Erdschicht.

Der Niedergang scheint mit einer Stufe begonnen zu haben, danach verlief er ohne Stufen bis zu einer Tiefe von ca. 90 cm in der nordwestlichen Ecke des Hauses, bevor weitere ein bis zwei Stufen zum Boden der Kammer hinunterführten, der ungefähr 1,2 m unterhalb des Bodenniveaus lag. Im Keller wurden Pfostenlöcher nachgewiesen, die möglicherweise von Bortvorrichtungen zeugen. Auf dem Boden stand der untere Teil eines größeren Haushaltsgefüßes.

Von der Nordwand des Kellers führte ein steingefütterter, unterirdischer Gang weiter nach Norden. Der Boden war hier ca. 35 cm höher als im Erdkeller (Abb. 11). Die Seiten waren steingefüttert mit zwei oder drei Schichten, die Decke bestand aus flachen Steinen. Nach 5,5 m mündete der Gang, dessen Breite und Höhe so abgepaßt war, daß ein Mensch gerade hindurch kriechen konnte, in einen steingefütterten Raum von 1,8 X 1 m aus, dessen Höhe bis zu 1,25 m erhalten ist ohne Decke. Von hier ging ein weiterer Gang nach Norden, der nach 4 Metern ins Freie führte.

Der steingefütterte Keller und der Gang waren mit heruntergerieselter Erde angefüllt, abgesehen vom südlichen Teil, der, genau wie der Erdkeller und der Gang, der ins Haus führte, vorsätzlich aufgefüllt worden war, und dies scheinbar noch, während das Haus bewohnt war. In der oberen Füllschicht bei der südlichen Mündung des Steinganges lag eine kompakte Masse von Scherben, Lehmputz und Abfall, die von einem sekundären Feuer angegriffen worden war. Der anschließende Deckstein zeugte von starker Feuereinwirkung. Dieser Haufen enthielt insgesamt 15-20 Tongefäße (Abb. 14 a-b) und Scherben eines Feuerbocks, sowie stark verbrannten Lehmputz (Abb. 14 c) und einen Schlagstein. Außerdem waren hier schon zu einem früheren Zeitpunkt ein kleiner Feuerbock und ein grobes Miniaturegefäß aufgenommen worden (Abb. 15).

In der Füllschicht über dem Erdgang wurde in der inneren Hausecke in Bodenniveau ein Stein gefunden, der eine Vertiefung von 17 cm Durchmesser und 4 cm Tiefe aufwies. Es handelt sich hier wahrscheinlich um einen Mörserstein, in dessen Nähe ein runder Schlagstein und verstreut ein Teil Gerstenkörner und andere Pflanzenteile lagen.

Der Gesamteindruck deutet also auf ein fortgesetztes Wohnen, nachdem der Keller aufgefüllt worden ist.

Die im Boden niedergegrabenen Tongefäße (Abb. 16), die in einen späten Abschnitt der jüngeren vorrömischen Eisenzeit datiert werden können, weisen denn auch ein etwas älteres Gepräge auf als die Gefäße des Abfallhaufens (Abb. 14-15), von denen einige für die ältere römische Eisenzeit typisch sind.

Die aus dieser Ausgrabung gewonnenen Ergebnisse verbunden mit der Kenntnis von Hausrekonstruktionen, wie sie bei anderen Untersuchungen von Häusern aus der älteren Eisenzeit gewonnen worden sind, geben eine gute Möglichkeit einer Rekonstruktion. Das Haus an sich gehört zu dem bekannten Typ des »dreischiffigen« Langhauses, bei dem das Dach von zwei Reihen von inneren, frei stehenden Pfosten getragen wurde. Diese Pfostenreihe hat nicht bis zu den Giebeln fortgesetzt, und das Dach ist darum vermutlich ein Walmdach gewesen. Abgesehen davon gibt der Fund keinen Aufschluß über die Dachkonstruktion. Der Aufbau der Wande wird durch die Pfosten im Wandgraben angedeutet, wo in einem Abstand von 70 cm Doppelpfosten standen, die die Wand gestützt und zusammen gehalten haben. Die Wand an sich hat aus 10-15 cm dickem Flechtwerk bestanden. Sowohl die Innen- wie die Außenseite ist mit Lehm verputzt worden. Der Lehmboden im östlichen Teil des Hauses war an den Wänden etwas nach oben gezogen, wahrscheinlich ist damit eine Verbindung zwischen Fußboden und Wand angestrebt worden. Die Höhe der Wand ist unbekannt, aber bei anderen Untersuchungen ist festgestellt worden, daß sie ungefähr 1,5 betragen hat [12].

Die Wandpfosten waren so kräftig, daß sie als Dachstützen gedient haben können. Keinerlei Andeutung war vorhanden, daß die Dachsparren bis zum Erdboden fortgesetzt haben, oder daß eine außere Reihe von dachtragenden Pfosten existiert hat, wie anderswo nachgewiesen worden ist [13-16].. Das Haus hat wie erwähnt drei Eingänge gehabt, von denen der östliche von einem Windfang beschützt worden ist; auch diese Einzelheit ist von anderen Anlagen her bekannt [17-18].

Die vier Pfosten, die um die Feuerstelle herum nachgewiesen wurden, werden als Stützpfosten für einen Rauchfang angesehen [19].

Eine Scheidewand zwischen Stall und Wohnteil ließ sich nicht nachweisen, aber die drei Türen mögen andeuten, daß die beiden Sektionen getrennt gewesen sind. Die Tür hat dann wahrscheinlich in der Mittelachse des Hauses gelegen, wo der Lehmboden in eine Zunge auslief. Viehboxen konnten wegen der vielen sekundären Pfostenlöcher in Verbindung mit den Umbauten mit Sicherheit nicht nachgewiesen werden, aber die kurzen Pfostenreihen vor den Langseiten könnten eine Andeutung sein.

Der Erdkeller und der dahin leitende Gang ist an den Wänden entlang mit Pfosten verstärkt worden, und die Erdschicht zwischen den Pfostenlöchern und der Erdwand deutet auf Flechtwerk gleicher Art wie an den Wänden hin. Die Stufen, die vom Haus zum Kellergang führten, und von diesem zum Kellerraum, sind Erdstufen gewesen, die mit senkrechten Pfosten verstärkt worden sind.

Der Erdkeller ist vermutlich flach überdacht gewesen, da von dachtragenden Pfosten keine Spuren gefunden worden sind, das gleiche gilt wahrscheinlich für den steingefütterten Keller.

Der Haustyp mit gerundeten Langseiten und doppelten Pfostenreihen ist, wenn auch selten, schon früher für die ältere Eisenzeit nachgewiesen worden [21-22]. Die Lage. des Wohnsektors im östlichen Teil des Hauses entspricht auch nicht der allgemeinen Sitte für dänische Häuser aus dieser Zeit, während sie für norwegische Häuser aus der Völkerwanderungszeit allgemein ist [26].

Die Kombination von Haus und Keller wurde bisher nur einmal gefunden, bei Bækmoien in der Nähe von Frederikshavn [27]. Steingefütterte Keller dagegen stellen einen allgemeinen Zug in dem Gebiet Frederikshavn-Sæby dar [29-31].

Man vermutet, analog mit der Auffassung früherer Verfasser, daß der Keller ein Phänomen ist, das von Schottland oder Irland nach Nordjütland überführt worden ist (Abb. 23) [37-38]. Die dänischen Keller sind schon früher als Vorratskeller oder Zufluchtsstätten gedeutet worden, und der Verfasser schließt sich einer Kombination beider Theorien an.

Palle Friis & Per Lysdahl Jensen

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Publiceret

1966-03-06

Citation/Eksport

Friis & Lysdahl Jensen, P. & P. (1966). En jernaldertomt med kælder på Grønhedens mark. Kuml, 16(16), 31–58. https://doi.org/10.7146/kuml.v16i16.104617

Nummer

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