Publiceret 25.02.2025
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Resumé
Die Konversion Niels Steensens aus dänischer, nicht-katholischer Sicht. Eine historiographische Skizze. Der theologische Professor Christian Nold meinte 1676, daß sich die Apostasie Niels Steensens (1638-86) auf Trug oder Gewinnsucht gründete. Er gibt damit die konfessionell geprägte allgemeine Meinung seiner Zeit wieder. Fast 150 Jahre später stimmte der ebenfalls theologische Professor Jens Møller im wesentlichen Nold zu und interessierte sich deshalb nicht für Steensens eigene Gründe zur Konversion, sondern nur für die Art und Weise, in der er durch jesuitische Praktikken zur Apostasie gebracht wurde. Erst der Philologe N. M. Petersen, der obwohl tief religiös dem konfessionnellen Christentum fern stand, konnte die Konversion als Ergebnis von Steensens »tiefem Sinn« erklären. Der ebenfalls konfessionell ungebundene Historiker A.D. Jørgensen konnte endlich 1884 die persönliche Entwicklung Steensens als zutiefst religiös und autonom schildern. Seine Biographie hat nicht zuletzt durch ihre literarischen Qualitäten und nationalen Blickwinkel einen dauerhaften Einfluß auf die dänische Steensen-Literatur ausgeübt. Der Medizinhistoriker Julius Petersen (1898) repräsentiert durch seine psychologische (erotische) Erklärung eine Vulgarisierung, während bei einem Axel Larsen, der die Konversion als das Ergebnis einer fast naturwissenschaftlichen Erkenntnis wertet, der ärztliche Hintergrund ausschlaggebend scheint. Der Theologe Knud Larsen (1938) ist zu sehr vom Zeitgeist (der liberalen Theologie) geprägt, um zu einem angemessenen Verständnis zu gelangen. Eine quellenkritische Studie über Steensens Konversion bleibt ein Desideratum.