1996: Kirkehistoriske Samlinger
Småstykker

Biskop Jacob Madsens visitatsbog 1588-1604: En Oversigt

Publiceret 25.02.2025

Citation/Eksport

Rasmussen, Jens. 2025. “Biskop Jacob Madsens Visitatsbog 1588-1604: En Oversigt”. Kirkehistoriske Samlinger, februar, 47-72. https://tidsskrift.dk/kirkehistoriskesamlinger/article/view/151378.

Resumé

1588 wurde Jacob Madsen einer von fünf neuen Bischöfen, obwohl seine Anschauungen phillippistisch waren, d.h. von der Lehre Philip Melanchtons beeinflusst, und er war ein Anhänger von Prof. Niels Hemmingsen, in dessen Haus er während seiner Studienzeit verkehrte. Er war aber nicht kompromisslos in seinen Anschauungen. In den Visitationsbüchern schreibt er zufriedene Bemerkungen über die »Evangelienpostille« von Niels Hemmningen, die einige Pfarrer benutzten. Obwohl die Finanzlage der Kirche und infolgedessen auch die Kirchenbauten und das Kircheninventar nicht zum Aufsichtsbereich des Bischofs gehörte, waren es trotzdem Sachen, mit denen Jacob Madsen sich laut des Visitationsbuches sehr beschäftigte, weil der Erhaltungszustand der Kirchen nicht besonders gut war. Wenn die nachfolgende Zeit auch zeigte, dass der FleissJacob Madsens nicht besonders ergiebig war, dann sind seine vielen Notizen im Visitationsbuch von Kirchen, Türmen, Dächern und Kircheninventar - hierunter auch reichhaltigen Relikten aus der katholischen Zeit- von grossem Interesse sowohl für die Kulturgeschichte als auch für die Kirchengeschichte. In der Tat haben wir nur wenige Kirchengeschichtliche Quellen aus dieser Zeit. Ein wesentlicher Teil der Visitation fand in Zusammenhang mit dem Visitationsgottesdienst in der einzelnen Gemeinde satt. Kraft des phillippistischen Zeitgeistes waren die Predigt und die ermahnende Rede der Kernpunkt des Gottesdienstes. Jacob Madsen notierte oft im Visitationsbuch die Hauptpunkte der Predigt des Pfarrers. Die Visitation endete oft mit der ermahnende Rede des Bischofs an die Laien. Nach seinem Amtsantritt 1588 gelang es Jacob Madsen, in den Jahren bis 1590 fast alle fünischen Kirchen und Gemeinden zu visitieren. Von seinem Wohnsitz in Odense konnte er Midtfyn erreichen, die längeren Reisen gingen an der Küste entlang, und er besuchte dann die Küstenstädte, wo sowohl Schulen als auch Kirchen jedes Jahr visitiert wurden. Die phillippistische Teologie hatte grosse Interesse am lateinischen Schulwesen. In den folgenden Jahren deeskalierte der Bischof seine Reiseaktivität auf Fünen. Statt dessen vurden eigentliche Amtsbezirkskonvente viel häufiger. Oft wurden Disziplinarverfahren in den Konventen behandelt. Es ist bemerkenswert, dass das Visitationsbuch so wenige ernsthafte Verstösse vorzeigt. Jacob Madsen verstand es, durch 18 Jahre bischöfliche Tätigkeit auf Fünen die Autorität des Bischofsamtes zu behaupten.